
Wettbewerb Erlenhof, Ahrensburg
Die Umgebung des Wettbewerbsgebiets ist, trotz der bislang erst vereinzelten Besetzung der Einzelgrundstücke, bereits durch eine sehr heterogene Einzelhausbebauung geprägt.
Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, die fünf Baufelder als homogenes, zusammenhängendes Ensemble mit einem eindeutigen architektonischen Ausdruck in der heterogenen Umgebung zu platzieren.
Die ‚schräggestellten‘, westlichen Seiten der gemeinsamen Hofflächen werden – so wie der östliche Riegel zum Pomonaring - jeweils mit einer geschlossenen Reihenhausbebauung besetzt. Sie definieren mit Ihrer stärkeren Geschlossenheit den Beginn des Ensembles (zum Pomonaring) bzw. den gemeinschaftlichen, dreieckigen Platzraum und machen ihn eindeutig lesbar. Der nördliche Kopf der Reihenhauszeilen wird als besonderes Angebot und Auftakt jeweils gesondert ausgebildet und erhält ein zweites Obergeschoss. Analog hierzu setzt der südliche Abschluss durch eine eingeschossige Erweiterung im Erdgeschoss einen Kontrapunkt. Die östliche Seite der gemeinschaftlichen Platzflächen wird mit jeweils zwei Doppelhäusern besetzt. Sie erscheinen lockerer gruppiert und ermöglichen dadurch auch auf der vermeintlich ungünstiger zur Sonne ausgerichteten Seite die Möglichkeit einer angemessenen Belichtung und Anordnung der Freiflächen.(Bei einer umgekehrten Anordnung der Reihenhäuser auf dieser Seite wäre eine Westbelichtung der Wohnbereiche nicht oder nur mit Einschränkungen möglich) Die privaten Stellplätze werden bei beiden Haustypen ausschließlich durch Garagen innerhalb der einzelnen Gebäude angeboten, was uns hinsichtlich der Aufenthaltsqualität der Hofflächen als geboten erscheint.
Insgesamt werden 31 Einheiten angeboten, davon 12 Doppelhaushälften und 19 Reihenhäuser. Die Einheiten der Doppelhäuser haben eine Wohnfläche von ca.150m² die Reihenhäuser von ca.141m². Das jeweils nördliche Reihenhaus ist durch einen Luftraum im Wohnbereich etwas großzügiger geschnitten und verfügt im 2. OG über eine große Dachterrasse – insgesamt werden hier ein zusätzlicher Raum und 164 bzw. 175m² Wohnfläche angeboten. Das jeweils südliche Reihenhaus mit Orientierung zur Grünzone hat durch den eingeschossigen Anbau im Erdgeschoss eine größere Wohnfläche und kommt so auf ca. 165m².
Reihenhäuser
Die Reihenhäuser werden von Westen erschlossen. Eine aus dem Gebäude hervorgehende Mauer, die ein Hochbeet umfasst, trennt einerseits die privaten Vorgärten der einzelnen Häuser und Eingangsbereiche voneinander und stellt andererseits einen fließenden Übergang von den Hoflächen zur privaten Wohnung her. Den Übergang von ‚Öffentlich‘ zu ‚Privat‘ unterstützt ebenfalls der geschützt und leicht ins Gebäudevolumen zurückversetzt liegende Hauseingang. Neben der Diele und dem angrenzenden Treppenraum befindet sich die in das Gebäudevolumen eingeschriebene Garage sowie Nebenräume (WC, HW).
Die Diele erhält durch den Luftraum zum Obergeschoss und ein Oberlicht viel Helligkeit und Großzügigkeit. Die Wohnräume, genauso wie der Koch- und Essbereich sind nach Westen bzw. Südwesten orientiert. Es besteht die Möglichkeit den Koch-und Essbereich getrennt vom Wohnbereich oder fließend als offenen Raum auszubilden.
Durch den Gebäudeversprung erhält das Wohnzimmer mehr Südsonne und die vorgelagerte Terrasse einen geschützten Bereich vor dem Ess-und Kochraum.
Im Obergeschoss finden sich drei Zimmer – ein Schlafzimmer mit Schrankraum sowie zwei weitere Räume. Sowohl nach Westen als auch nach Norden ist ein kleiner Balkon angeordnet.
Das Badezimmer liegt nicht unbelichtet im Gebäudeinneren sondern erhält über die südwestliche Befensterung viel Licht.
Ein kleines innenliegendes Duschbad ist zwischen den südlichen Zimmern angeordnet.
Doppelhäuser
Die Doppelhäuser werden von Westen erschlossen. Entgegen der untereinander ‘härteren‘ Abgrenzung der Reihenhausvorzonen sind die Vorgärten und Zugangsbereiche bei den Doppelhäusern durch Hecken eingefasst.
Um dem Wohnraum auch nach Westen eine geschützte Freifläche zuzuordnen ist der Grundriss L-förmig ausgebildet. Diele und Wohnraum legen sich um die durch eine 1,20m hohe Hecke zum gemeinsamen Hof abgegrenzte Terrasse.
Nördlich der Diele befindet sich die Garage und in deren Verlängerung das Treppenhaus sowie nach Osten der HW-Raum.
Die Diele geht fließend in den Wohnraum über. Ähnlich den Reihenhäusern kann der Koch- und Essbereich hier ebenfalls entweder geschlossen oder als offener Raum ausgebildet werden. Der Wohnraum bekommt –je nach Anordnung der Küche- ganztägig Sonne, in jedem Falle aber von Süden sowie Westen.
Im Obergeschoss finden sich das Schlafzimmer sowie zwei weitere Räume. Dem Schlafzimmer ist ein eigenes Bad zugeordnet. Ein weiteres kleines Duschbad liegt zwischen den beiden nach Westen angeordneten Räumen.
Die Doppelhäuser verfügen im Obergeschoss jeweils über eine großzügige, nach Westen orientierte Terrasse.
Architektur und Fassaden
Die Architektur der Häuser ist bei beiden Gebäudetypologien gekennzeichnet durch weiß verputze Fassaden, Flachdächer mit unterschiedlich hoch ausgebildeter Attika, die die Gebäudeteile voneinander differenzieren und einer großzügigen Befensterung, die teils als bodentiefe Verglasung, teils als Bandfenster ausgebildet ist. Die Eingangs- und Garagenzonen mit ihren Holzbekleidungen setzen hier einen haptischen sowie farblichen Kontrast und bewirken eine Betonung des Zugangsbereichs, in dem sich die Garagentore nicht als Fremdkörper abzeichnen.
Teilweise wird das Motiv der Holzbekleidung auch in den Obergeschossen als im Fensterband eingeschriebenen Holzpaneels aufgegriffen.
Aussenanlagen
Die gemeinsamen Hofflächen orientieren sich am historischen Leitbild des Angers. Eine Eiche mit angrenzender Bank definiert den Ort und lädt zum Verweilen ein.
Die Hoffläche wird mit einem ungebundenen Pflaster belegt.
Die Gärten der einzelnen Parzellen sind vornehmlich durch unterschiedlich weit ins Baufeldinnere laufende Hecken voneinander abgegrenzt.
In nordsüdlicher Richtung wird über freier angeordnete, Heckengruppen eine lockerere Abgrenzung hergestellt - die Grünzone südlich der Baufelder zieht sich somit in die Gärten herein. Vereinzelte Obstbäume setzen die südlichen Baumanpflanzungen fort.